Sie ist ein absolut leidenschaftliches Modell und steckt ihr ganzes Herz in die Fotografie. Mit solchen Menschen zu arbeiten ist wunderschön.
Für die Arbeit im Garten, lustig, gewissermaßen Gartenarbeit, habe ich die Lieblingsblumen von Lina besorgt. Einen Strauß Pfingstrosen.
Im Christentum ist die Geschichte vom Füße waschen ein starkes Symbol für Demut, Hingabe und dienende Liebe. Jesus wäscht im Johannesevangelium (Johannes 13, 1-17) seinen Jüngern nach dem Abendmahl die Füße.
Ich bin nicht religiös und meine Motive sind es auch nicht. Durch das weiße Kleid von Lina musste ich im Nachhinein aber leider unweigerlich an die Bibel denken. Bitte unbedingt nicht falsch verstehen. Mein Motiv hat nichts damit zu tun und soll auch nicht irgendeine Anspielung sein. Es ist reiner Zufall.
Und trotzdem war das Motiv für mich persönlich so stark, dass ich es als Opener brauchte. Wir befinden uns in einem Garten. Und Lina befreit sich von ihrer Kleidung und beginnt zu Träumen.
Die Traumwelt nehme ich durch das Bett mit Moskitonetz im Garten, wieder auf und führe es mit ihren geschlossenen Augen fort. Wie es dann mit der Pfingstrose weiter geht, mag Sie überraschen, hoffentlich aber nicht schockieren.
Es ist für mich ein so wichtiges Schlussmotiv im Buch. Das Bild, an dem ich am allerlängsten gegrübelt habe. Und deswegen mache ich hier einen Cliffhanger und schreibe nächste Woche einen ausführlichen Artikel zu diesem einen letzten Motiv im Buch.
Mir fällt jetzt auf, dass es sicher besser ist, wenn Sie ins Buch blicken, nachdem Sie diesen Text gelesen haben. Er erklärt sich leider nicht von selbst, tut mir leid.
