Ich holte Tezz um 9 Uhr morgens ab. Wie immer war ich ein paar Minuten zu früh. Das ist so eine Eigenart von mir. Ich kann einfach nicht zu spät zu einem Termin kommen und plane immer etwas Puffer ein. Am Ende bin ich dann doch immer zu früh.
Aber Tezz war pünktlich, was ich sehr zu schätzen wusste, und kam in einer Art Hausanzug, einem gemütlichen Outfit, mit Hausschuhen aus dem Haus. Es fing leicht an zu nieseln. Der Wetterbericht versprach nichts Gutes, also war ich vorbereitet. Wie ein Survival-Trip trug ich eine Gore-Tex-Regenjacke und darunter eine Fleecejacke. Ich kam mir dabei etwas albern vor, da ich mich normalerweise eher leger kleide, aber bei 13 Grad, Wind und Regen will man ja nicht frieren.
Also brachen wir auf zu unserem Abenteuer
Meine Wetterkarte zeigte mir, dass es im Norden noch trocken sein soll, also fuhren wir erstmal dorthin. Das war gut, denn wir konnten die Zeit im Auto nutzen, uns ein bisschen zu beschnuppern. Wie bei jedem Modell, traf ich ja wieder auf eine Fremde. Wir kannten uns nicht und so ist es sehr gut, miteinander sprechen zu können.
Inzwischen regnete es stärker und auch Ibiza ist nicht mehr schön, wenn es vom Himmel platscht. Aber was sollte ich machen? Ich hatte Tezz für einen ganzen Tag gebucht und ich war nur noch an diesem einen Tag auf der Insel.
Tezz sagte mir, sie findet es erstaunlich, was ich für eine Ruhe ausstrahle. Mir selbst war das nicht bewusst. Aber warum sollte ich wegen des Wetters nervös werden? Ich kann es ja nicht ändern. Wir mussten also das beste draus machen.
Am Ende haben wir viel geredet und viel Zeit im Auto verbracht. Zwischenzeitlich versuchte ich telefonisch noch irgendeine Indoor Location auf Ibiza klar zu machen. Aber es gelang mir nicht.
So machten wir eine sehr frühe Mittagspause in einem schönen Öko-Café in San Antonio und plauderten über die Fotografie. Wir schmiedeten einen Plan. So fuhren wir an einen ziemlich abgelegenen Ort, der später im Buch zu sehen ist, so dass ich ihn jetzt in meiner Erzählung auslasse.
Nach all dem Regen klarte es am späten Nachmittag aber auf
Die Sonne schien und Tezz schlug vor, dass wir zum Aquarium fahren. Ich wusste nicht, wo das ist, sagte aber sowieso zu allen Vorschlägen ja. Denn ich wollte gute Fotos machen und Tezz war so eine schöne Frau.
Das Aquarium war witzigerweise nur wenige hundert Meter von meinem Hotel entfernt und nach einem Tag, der sich wie in einer Waschmaschine angefühlt hatte, fühlte ich mich regelrecht befreit. Ich nahm mein Prisma und verfremdete Tezz, indem ich gegen das Licht fotografierte. Solche Effekte mag ich, wenn sie nicht in Photoshop, sondern bereits in der Kamera entstehen.
Ein magisches Ende des Tages. Und ein guter Beginn für mein Buch. Gänsehaut gleich zu Beginn.
