Früher habe ich Sensibilität als Schwäche angesehen. Wenn man sich etwas zu sehr zu Herzen nimmt, ist man leicht verletzlich. Ein starker Mann ist nicht sensibel. So einen Unsinn bekommt man in unserer Gesellschaft gerne beigebracht. Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, wie es in der heutigen Gesellschaft aussieht. Aber darauf möchte ich gar nicht eingehen.
Für mich ist es viel wichtiger, positive Aspekte von Hochsensibilität hervorzuheben. Zum Beispiel, wenn man Dinge sieht, die andere gar nicht bemerken. Das erlebe ich so oft. Etwa entdecke ich ein Werbeplakat für ein Konzert in der Stadt. Dann denke ich mir, Moment mal, dieses Konzert war vor 15 Jahren. Und dann freue ich mich, dass ich ein vergessenes Plakat entdeckt habe, das offensichtlich alle Reinigungskräfte einfach ignoriert haben und das seit 15 Jahren nicht von der Fassade entfernt wurde.
Sensibilität hilft dabei, Emotionen und Stimmungen einzufangen und auszudrücken
Abgesehen von einem solch banalen Beispiel geht es viel mehr um Kreativität. Menschen, die hochsensibel sind, haben oft ein ausgeprägtes Gespür für Nuancen und Details, was ihnen in bestimmten Bereichen wie Kunst, Musik, Literatur oder anderen kreativen Feldern zugutekommen kann.
Sensibilität fördert die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und ihre Geschichte zu erzählen
Hochsensible Menschen können auch in sozialen Situationen sehr empathisch und feinfühlig sein, was ihnen helfen kann, in zwischenmenschlichen Beziehungen besonders aufmerksam für die Bedürfnisse anderer zu sein. Empathie ist eine wichtige Zutat dafür, dass ein Fotoshooting gelingt.
Ehrlich gesagt ist es mir völlig egal, ob ich hochsensibel oder nur sehr sensibel bin. Ich heule nicht, wenn ich durch ein Brennnesselfeld laufe. Das ist schon mal gut. Aber ich bin sehr empfindsam für das, was um mich herum geschieht.
Und das erlaubt mir, die Welt aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und neue Blickwinkel zu finden. Kreativität kann durch eine erhöhte Sensibilität gefördert werden, da es leichter fällt, Inspiration und Ideen zu finden.
Manchmal nervt mich meine Überempfindlichkeit aber auch. Denn wo andere zufrieden wären, bin ich weit davon entfernt. Eine erhöhte Selbstkritik ist die negative Seite, die Sensibilität mit sich bringt. Ich versuche es in diesem Artikel einfach positiv umzuformulieren: