Es klingt verrückt, ich weiß das. Aber ich hatte diese Motive im Kopf, bevor ich sie aufgenommen habe. Ich wusste ganz konkret, welche Posen ich fotografieren möchte. Und ich wusste, dass Lina die passende Biegsamkeit mitbringt, um so krass ihre Beine zu bewegen.
Und doch ist es dann jedes Mal so, dass ich erstmal ernüchtert bin, wenn ich in der Location ankomme. Ich zweifel an mir selbst und frage mich, ob das wirklich gut werden kann. Ich frage mich, ob es nicht alles etwas zu banal ist und ob sich die weite Reise für diese paar Motive überhaupt lohnt. Vielleicht fremdel ich auch einfach nur ein bisschen und mein Gehirn braucht länger an einem Ort anzukommen.
Ich glaube, das wird es sein. Denn diese Gefühle gehen nie weg und treten immer wieder auf: Selbstzweifel und Unsicherheit. Mit dem ersten Auslösen, kommt dann mein Selbstbewusstsein zurück. Mein Feuer wird entfacht und ich bin wieder der alte.
Lina und ich haben viel Zeit gehabt, um die Fotos zu erstellen. So konnte ich — wie man in meinem Making of Video sieht — Lina sogar die finalen Bilder noch vor Ort zeigen. So etwas kommt sonst praktisch nie vor und das direkte Feedback des Models hat auch mir sehr gut getan.
Vielleicht war sie etwas zu euphorisch als sie sagte, es wäre das schönste Bild, das sie jemals gemacht hätte. Sie ist eben ein sehr lieber Mensch. Aber auch mir gefallen die Fotos. Sie sind schräg, anders und trotzdem typisch für mich.
Noch etwas Lustiges am Rande: Lina liebt es, Aktaufnahmen zu machen. Und sie sagte, eines Tages möchte sie einmal ihren Enkeln unsere Fotos zeigen und sagen "Schaut mal, meine lieben Enkel, so heiß war eure Oma mal."
