Minimalismus versus Maximalismus

Minimalismus versus Maximalismus

Wir leben in einer Welt der Reizüberflutung. Darüber habe ich schon oft geschrieben. Unser Gehirn ist überfordert von zu vielen Informationen aus den Sinnen, was zu einem Gefühl von Verwirrung, Müdigkeit und Angst führt. Aber wie wirkt sich das auf die Fotografie aus und welche Methode bevorzuge ich?

Lesezeit: 3 Min.

Wir werden ständig von einer Fülle von Informationen und visuellen Reizen bombardiert, die über verschiedene Kanäle wie Fernsehen, soziale Medien, Werbung, Nachrichten und Smartphones zu uns gelangen. Dies kann zu Gefühlen der Überforderung und Stress führen, da unser Gehirn ständig versucht, all diese Informationen zu verarbeiten.

Insbesondere die rasante Entwicklung der digitalen Technologie hat dazu geführt, dass wir immer mehr Möglichkeiten haben, mit anderen zu kommunizieren und Informationen zu empfangen. Wir haben ständigen Zugang zu einer Masse an Inhalten und fühlen uns oft, als könnten wir nicht mit der Informationsflut Schritt halten.

Es nennt sich FOMO. FOMO steht für "Fear of Missing Out" und bezieht sich auf die Angst, etwas zu verpassen. Es ist ein Phänomen, bei dem Menschen das Gefühl haben, nicht ausreichend informiert oder beteiligt zu sein.

Reizüberflutung kann auch Auswirkungen auf unser Verhalten haben, indem sie dazu führt, dass wir ständig abgelenkt sind und es schwieriger wird, sich auf eine Sache zur Zeit zu konzentrieren.

Mit diesem Wissen kann ich als Fotograf meine Bildwirkung bewusst steuern.

Minimalismus

Minimalismus in der Fotografie bezieht sich auf den Ansatz, bei dem ein Fotograf bewusst wenige Elemente in einem Bild verwendet. Minimalistische Fotos haben oft leere Flächen, einfache Linien und Formen und eine begrenzte Farbpalette.

Zum Beispiel räume ich in einem Hotelzimmer alle Elemente wie Gläser, Stifte und Schilder weg und komponiere mein Bild so, dass keine Steckdosen oder Lichtschalter auf dem Foto sind. Einerseits, damit nichts vom Model ablenkt, andererseits, damit das Bild subtil eine beruhigende Wirkung auf den Betrachter hat. Die gewisse Klarheit und Reinheit ermöglicht es dem Betrachter, sich automatisch auf das Schöne und Einfache zu konzentrieren.

Sensible Menschen reagieren intensiver auf ihre Umgebung als andere. Das bedeutet, dass sie auch empfindlicher auf Überstimulation durch zu viele Reize reagieren können. Da ich selbst sehr sensibel bin, passt der minimalistische Ansatz gut zu mir und meiner Fotografie.

Effy

Maximalismus

Maximalismus in der Fotografie gibt es natürlich auch. Hier werden viele Elemente in einem Bild verwendet. Maximalistische Fotos können voller Details und Farben sein und weisen oft eine Vielfalt an Texturen und Mustern auf. Wie ein Wimmelbild, das ich als Kind liebte, kann Maximalismus eine aufregende Wirkung auf den Betrachter haben, weil es ein Gefühl der Überwältigung oder Fülle vermittelt. Es kann auch ein Gefühl von Energie und Dynamik erzeugen, da es dem Betrachter erlaubt, viele verschiedene Dinge im Bild zu erkunden.

Katia

Schließlich wissen wir, dass Kontrast das A und O ist, wenn es um Design geht. Und wie Zimt und Zucker, Laurel und Hardy, Pizza und Ananas, Gurken und Schokolade, Fisch und Fahrrad, gehören Mini und Maxi für mich absolut auch dazu.

Auch wenn mich die minimalen Darstellungen am meisten ansprechen, muss ich ab und an in meiner Bildkomposition alles maximal vollstopfen.

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