The Fleeting Magic of Photography 🇺🇸 🇩🇪

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Last night, somewhere between dream and wake, I scribbled a thought for a blog post on a piece of paper: "The mountain doesn't wait for the climber." When I read what my drowsy brain had served up this morning, it made me smile. And it got me thinking about the transience in my profession.

 

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We photographers are something like professional moment thieves. Camera in hand, we roam through time trying to capture what's constantly changing. Like recently, when I observed a cloud that briefly looked like a roasted chicken. Two minutes later, it was just an ordinary veil in the sky.

My hometown Frankfurt is another good example. Locations where I took atmospheric shots ten years ago no longer exist. New high-rises stand there now. And even the sand dunes in Fuerteventura, my favorite natural studio, change their face year after year.

But it's not just the places. When I look at pictures from 2014 today, I don't just recognize the subject from back then. I also see the Simon from those days, with his very own view of the world. And no, this isn't some sentimental wisdom that comes with age, it's simply an observation.

A portrait I took years ago

This journey through time becomes particularly evident in my nude photography. The women who pose for my camera are usually in their mid-twenties. At this age, the human body is like a perfectly ripened fruit, firm, full of life, and in its aesthetically purest form. Gravity hasn't begun its work yet, every movement has that youthful freshness that is inevitably lost later.

This isn't romantic glorification, but rather the often-denied uncomfortable truth about aging. And don't come at me with "50 is the new 40" or such. I'd need to write a separate blog post about injected cheeks and pumped-up lips.

What I'm trying to say is: In times where everything changes permanently and at breakneck speed, we photographers create little eternities with our shots. Photos preserve these good times and aspects — that's the true magic of our craft. Because you can't turn back time. Not even with cosmetic surgery.

The irony: While technology keeps improving — higher resolution, better image sharpness, digital perfection — we're still chasing the same thing: these fleeting moments that slip through our fingers like grains of sand.

Perhaps that's exactly why I had these nocturnal thoughts. Sometimes it takes a half-awake moment to recognize a simple truth: Time doesn't wait. Not for photographers, not for anyone else.

But honestly: "The mountain doesn't wait for the climber"? My subconscious could have been a little less dramatic.

 


Der flüchtige Zauber der Fotografie

Letzte Nacht, irgendwo zwischen Traum und Wachsein, kritzelte ich einen Gedanken für einen Blog-Artikel auf einen Zettel: "Der Berg wartet nicht auf den Bergsteiger." Was mein schlaftrunkenes Gehirn mir da servierte, brachte mich heute Morgen zum Schmunzeln. Und zum Nachdenken über die Vergänglichkeit in meinem Beruf.

Wir Fotografen sind ja sowas wie professionelle Momente­diebe. Mit der Kamera in der Hand streifen wir durch die Zeit und versuchen einzu­fangen, was sich ständig verändert. Wie neulich, als ich eine Wolke beobachtete, die für einen kurzen Moment aussah wie ein Brathuhn. Zwei Minuten später war sie nur noch ein gewöhn­licher Schleier am Himmel.

Meine Heimatstadt Frankfurt ist auch ein gutes Beispiel. Locations, an denen ich vor zehn Jahren noch atmosphärische Aufnahmen gemacht habe, existieren heute nicht mehr. Hier stehen jetzt neue Hochhäuser. Und selbst die Sanddünen auf Fuerteventura, mein liebstes Naturstudio, verändern Jahr für Jahr ihr Gesicht.

Aber es sind nicht nur die Orte. Wenn ich heute Bilder von 2014 ansehe, erkenne ich nicht nur das Motiv von damals. Ich sehe auch den Simon von damals, mit seinem ganz eigenen Blick auf die Welt. Und nein, das ist keine sentimentale Altersweisheit, sondern schlicht eine Beobachtung.

Ein Portrait, das ich vor Jahren aufgenommen habe

Besonders deutlich wird diese Zeitreise bei meinen Aktaufnahmen. Die Frauen vor meiner Kamera sind meist Mitte zwanzig. In diesem Alter ist der menschliche Körper wie eine perfekt gereifte Frucht, knackig, voller Leben und in seiner ästhetisch reinsten Form. Die Schwerkraft hat ihre Arbeit noch nicht begonnen, jede Bewegung hat diese jugendliche Frische, die später unweigerlich verloren geht.

Das ist keine romantische Verklärung, sondern die gerne verleugnete unbequeme Wahrheit des Alterns. Und kommen Sie mir jetzt nicht mit "50 ist das neue 40" oder so. Zu unterspritzten Wangen und aufgespritzten Lippen müsste ich einen eigenen Blog-Artikel schreiben.

Was ich sagen will: In einer Zeit, in der sich alles permanent und rasend schnell verändert, schaffen wir Fotografen mit unseren Aufnahmen also kleine Ewigkeiten. Fotos konservieren diese guten Zeiten und Seiten — das ist die eigentliche Magie unseres Handwerks. Denn man kann die Zeit nicht mehr zurück drehen. Auch nicht mit Schönheits-OPs.

Die Ironie dabei: Während sich die Technik ständig verbessert, höhere Auflösung, bessere Bildschärfe, digitale Perfektion, jagen wir eigentlich immer noch dem gleichen nach: diesen flüchtigen Momenten, die wie Sandkörner durch unsere Finger rieseln.

Vielleicht ist genau das der Grund, warum ich diese nächtlichen Gedanken hatte. Manchmal braucht es eben einen halbwachen Moment, um eine simple Wahrheit zu erkennen: Die Zeit wartet nicht. Weder auf Fotografen noch auf irgendjemand anderen.

Aber mal ehrlich: "Der Berg wartet nicht auf den Bergsteiger"? Mein Unterbewusstsein hätte auch etwas weniger dramatisch sein können.

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