The Crux of Censorship 🇺🇸 🇩🇪

The Crux of Censorship 🇺🇸 🇩🇪

As a photographer, I find myself confronted with a frustrating reality in today's world dominated by social media: the necessity to censor my art. This practice, allegedly intended to comply with platform guidelines, feels like a direct threat to my artistic freedom and integrity.

 

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Yesterday was one of those moments again: I'm sitting in front of my screen, supposed to place a black bar over one of my carefully composed photographs. An absurd situation that frustrates me every single time.

Don't get me wrong, I'm no revolutionary. For over ten years, I've been working with a youth protection officer, entirely voluntarily, by the way.

Responsible photography is a given for me. But what the major platforms currently define as "appropriate" has little to do with youth protection.

Uncensored version of my title picture

The paradox: Often, censorship only makes an image more conspicuous. The black bar practically screams: "Look what's here!" What was previously a subtle artistic composition suddenly becomes a visual exclamation mark.

It becomes particularly bitter with images that live from subtlety. When I have to place a clumsy black bar over a sensitively composed photograph, it doesn't just destroy the aesthetic balance.

It changes the entire visual language. A carefully constructed visual narrative is destroyed in one fell swoop. It's like telling a pianist they can only use the white keys.

Medea uncensored…

What frustrates me most: The complete arbitrariness of the system. An AI decides over artistic expression, but constantly makes mistakes. Even completely harmless, clothed photographs can suddenly be classified as "offensive". No warning in sight. Sometimes your account is simply blocked. End of announcement.

The official guidelines aren't worth the paper they're not even printed on. In practice, pure chaos reigns. While some of my thoughtful artistic works get blocked, my timeline overflows with quite revealing poses from risk-taking models.

… and censored

The result? I hardly publish any photos anymore. Not out of defiance or principle, but because I refuse to mutilate my work. The grey areas are too vast, the enforcement too unpredictable.

As a photographer who works with subtle and artistic representations, I'm constantly walking on thin ice — even when I have solid ground beneath my feet.

 


Die Krux mit der Zensur

Als Fotograf sehe ich mich in der heutigen, von sozialen Medien dominierten Welt mit einer frustrierenden Realität konfrontiert: der Notwendigkeit, meine Kunst zu zensieren. Diese Praxis, die angeblich dazu dient, Gemeinschafts­richtlinien zu erfüllen, empfinde ich als direkte Bedrohung für meine künstlerische Freiheit und Integrität.

Gestern wieder so ein Moment: Ich sitze vor dem Bildschirm und soll einen schwarzen Balken über eines meiner sorgfältig komponierten Bilder legen. Eine absurde Situation, die mich jedes Mal aufs Neue frustriert.

Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin kein Revolutionär. Seit über zehn Jahren arbeite ich mit einem Jugendschutzbeauftragten zusammen, völlig freiwillig übrigens.

Verantwortungsvolle Fotografie ist für mich selbstverständlich. Aber was derzeit von den großen Plattformen als "angemessen" definiert wird, hat mit Jugendschutz wenig zu tun.

Unzensierte Version meines Titelbilds

Das Paradoxe: Oft macht die Zensur ein Bild erst richtig auffällig. Der schwarze Balken schreit förmlich: "Hier gibt's was zu sehen!" Was vorher eine subtile künstlerische Komposition war, wird plötzlich zum visuellen Ausrufezeichen.

Besonders bitter wird es bei Bildern, die von Subtilität leben. Wenn ich einen plumpen schwarzen Balken über eine feinfühlig komponierte Aufnahme setzen muss, zerstört das nicht nur die ästhetische Balance, es verändert die gesamte Bildsprache.

Ein sorgfältig aufgebautes visuelles Narrativ wird mit einem Schlag zunichte gemacht. Als würde man einem Pianisten vorschreiben, nur die weißen Tasten zu benutzen.

Medea unzensiert…

Was mich dabei am meisten frustriert: Die komplette Willkür des Systems. Eine KI entscheidet über künstlerischen Ausdruck, macht dabei aber ständig Fehler. Selbst völlig harmlose, bekleidete Aufnahmen können plötzlich als "anstößig" eingestuft werden. Von einer Vorwarnung keine Spur. Manchmal ist einfach das Konto gesperrt. Ende der Durchsage.

Die offiziellen Richtlinien sind das Papier nicht wert, auf dem sie nicht mal gedruckt sind. In der Praxis herrscht das pure Chaos. Während manche meiner durchdachten künstlerischen Arbeiten blockiert werden, quillt meine Timeline über vor durchaus freizügigen Posen risikofreudiger Modelle.

… und zensziert

Das Resultat? Ich selbst veröffentliche kaum noch Bilder. Nicht aus Trotz oder Prinzip, sondern weil ich meine Arbeit nicht verstümmeln will. Die Grauzonen sind zu groß, die Durchsetzung zu unberechenbar.

Als Fotograf, der mit subtilen und künstlerischen Darstellungen arbeitet, bewege ich mich ständig auf dünnem Eis. Selbst wenn ich festen Boden unter den Füßen habe.

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