Kontrollfreak? Ich? Also bitte …
Letztens hat mich wieder jemand als Kontrollfreak bezeichnet. Musste schmunzeln. Klar, ich plane gerne, aber das hat doch nichts mit Kontrolle zu tun. Im Gegenteil: Gute Planung ist für mich der Schlüssel zur kreativen Freiheit. Wenn die Basics stimmen, kann sich das Hirn auf die wirklich spannenden Dinge konzentrieren. (Kennen Sie das, wenn man nachts wach liegt und grübelt, ob man auch ja nichts vergessen hat? Genau das meine ich.)
Zugegeben, ich bin durchaus strukturiert. Wenn ein Model am Flughafen landet, bin ich zur Stelle und zwar pünktlich. Meine Zuverlässigkeit ist geradezu sprichwörtlich. Was andere als pedantisch bezeichnen würden, ist für mich schlicht Professionalität. Denn mal ehrlich: Wer wartet schon gerne auf andere?
Und jetzt verrate ich Ihnen mein überraschendes Geheimnis: Ich nutze Papier. Ja, Sie haben richtig gehört: echtes, analoges Papier! Klingt steinzeitlich, funktioniert aber perfekt. Für Reisen drucke ich mir Kalenderblätter aus. Schön übersichtlich, mit großzügigen Kästchen zum Reinkritzeln. Da landet dann alles: Shooting-Termine, Locations, Zeitpläne. Meine persönliche Methode, um den Überblick zu behalten.
Damit auch Sie in den Genuss dieser analoger Effizienz kommen, habe ich ein kleines digitales Tool entwickelt. Geben Sie einfach Ihre Reise ein — sagen wir "Ibiza" — plus die Daten, und schon zaubert Ihnen der Computer einen maßgeschneiderten Kalender aufs A4-Blatt. Ausdrucken, handschriftlich befüllen, fertig.
Als ich meiner Frau stolz meinen Projektkalender präsentierte, kam prompt die Frage: "Kann man da auch mit dem Computer reinschreiben?" Ich musste lachen. Nein, dafür braucht man — Achtung, revolutionäres Konzept! — einen Stift. Und wissen Sie was? Das ist auch gut so!
Jetzt denken Sie vielleicht, ich hätte den digitalen Anschluss verpasst. Keine Sorge, mein Google-Kalender läuft auf Hochtouren. Aber für Projektplanung? Da ist Papier einfach unschlagbar: Braucht nie einen Akku, ist demokratisch zugänglich: keine Passwörter, keine Cloud-Synchronisierung und lässt sich auch dann noch beschriften, wenn man in der anderen Hand die Kamera balanciert.
Das Beste aber ist: Wenn mir beim Shooting spontan eine Idee kommt (was erstaunlich oft passiert, wenn man nicht alle drei Sekunden Push-Nachrichten checkt), kann ich sie sofort festhalten. Also ja, ich bin vielleicht ein bisschen oldschool. Aber manchmal ist oldschool auch ein bisschen smart.
Wenn Sie auch oldschool sind, können Sie es ja selbst einmal ausprobieren.