Zweifellos sind Fuji-Kameras definitiv führend beim Einstellen von Farbprofilen. Aber glücklicherweise hat auch Sony Bildprofile (PP) verfügbar und ich habe alle zehn getestet. Ursprünglich sind diese Bildprofile für das Filmen gedacht, sodass sie den Anforderungen von Filmemachern entsprechen und für professionelles Color Grading geeignet sind.
Da sie auch für Standbilder funktionieren (die JPGs, die die Kamera erstellt), dachte ich, ich versuche das mal. Ich habe Fotos mit PP1 bis PP10 gemacht.
Aber ich war nur zufrieden mit den Einstellungen Cine2 (PP6 auf der Sony A7RIV) und S-Log3 Gamma mit S-Gamut3.Cine (PP8 auf der Sony A7RIV). Wenn Sie mit einem solchen Profil aufnehmen, benötigen Sie eine LUT, um das erzeugte JPG in ein Standard-Farbformat umzuwandeln. Dann können Sie eine weitere LUT für den Look verwenden.
Gesagt, getan
Ich will es kurz machen: Meine Idee, dass ich hier eine Abkürzung für den Workflow gefunden haben könnte, war zu naiv. Mit ein paar Tricks kann man schnell einen sehr guten Farb-Look erzielen. Aber der Qualitätsverlust ist enorm. Zu viele JPG-Artefakte aufgrund übermäßiger Änderungen der Farbwerte aus den Farbtabellen (LUTs). Und die JPG-Kompression ist auch direkt sichtbar.
Es ist also nicht einmal für schnelle Kundenprojekte geeignet (z.B. Event-Fotografie). Es führt einfach kein Weg an der RAW-Entwicklung vorbei, meiner Meinung nach.
Es ist ein bisschen ernüchternd, weil ich gehofft hatte, einen neuen Trick beim Color Grading zu finden. Aber man kann nur weiter lernen, indem man Dinge ausprobiert. In dieser Hinsicht ist jeder Test eine bereichernde Erfahrung.
Dennoch Grading mit LUTs
Grading mit LUTs muss jedoch kein Fehler sein. Ich verwende LUTs regelmäßig, ohne vorher ein Bildprofil einzustellen. Also mit ausgeschaltetem Bildprofil. Ich gebe der LUT dann zum Beispiel nur 30% Deckkraft und sie dient als guter Ausgangspunkt für mein Color Grading.
Warum verwende ich LUTs dafür? Auf diese Weise kann ich Fotos und Videos mit genau dem gleichen Look mit nur wenigen Klicks erhalten.
Wenn Sie Color Grading komplett sparen und nur schnell ein flaches, entsättigtes, filmähnliches Bild erstellen möchten, können Sie auf PP3 umschalten (auf der A7RIV): Es erstellt ein Bild im ITU709-Gamma-Look, der ein bisschen an Filme aus den 80ern erinnert.
Aber wenn Sie so faul sind, sollten Sie besser auf einen Kreativmodus der Kamera umschalten (z.B. Porträt). Die Preset-Looks sind nicht schlecht, aber sie sind nicht gut genug, um hier weitere Erwähnung zu finden.
Ich rate also davon ab, Bildprofile für Standbilder zu verwenden. Selbst die RAW-Verarbeitung ist ungewöhnlich anders, weil nicht nur das JPG anders gespeichert wird, auch die RAW-Einstellungen sind betroffen. Und leider konnte ich die erhofften Vorteile nicht bestätigen. Aber zumindest spare ich Ihnen mit diesem Blogbeitrag Zeit, dies selbst auszuprobieren.
Bleiben Sie bitte beim guten alten RAW-Entwicklungs-Workflow.