Sublime Stories (18 von 30)

Sublime Stories (18 von 30)

Manchmal laufen die Dinge nicht so, wie sie geplant waren. Entweder liegt es am Wetter oder an der Location. Beides hat einen so großen Einfluss auf das Shooting, dass es immer gut ist, einen Plan B zu haben. Aber sind wir einmal ehrlich: Wer bereitet schon einen Plan B vor, wenn es unwahrscheinlich ist, dass er gebraucht wird? Ich nicht. Und so wurde die Location wurde zu einem riesigen Problem.

Lesezeit: 3 Min.

Clara ist Tänzerin. Ich mag starke Frauen mit starkem Ausdruck. Tänzerinnen kennen ihren Körper sehr gut. Sie wissen, wie sie sich bewegen und wie sie Posen einnehmen müssen.

Mir gelang es, einen blauen Ferrari in Portugal zu finden, mit dem wir shooten konnten. Ein großartiger Typ namens João organisierte das für mich. Es ist eine gute Idee, sich mit Einheimischen zusammenzutun, wenn Sie eine besondere Location brauchen oder etwas Ungewöhnliches im Sinn haben.

Akt-Shootings an öffentlichen Orten in Portugal durchzuführen ist nicht so einfach wie in Spanien. Deshalb wollte ich sicherstellen, dass ich nicht in Schwierigkeiten gerate. João und ich fuhren am Tag vor Claras Ankunft zu einem sehr noblen Restaurant. Er stellte mich dem Besitzer vor und fragte, ob ich auf seinem Parkplatz shooten könnte — ungestört von anderen Leuten.

Der Besitzer stimmte zu und wir sollten am nächsten Morgen um 7:30 Uhr vor Ort sein.

Wunderschöne Parkplatz-Location

Ein blauer Ferrari an einem ungewöhnlichen Ort. Direkt nach Sonnenaufgang. Was könnte da schon schiefgehen?

Als uns das Taxi zur Location brachte, war ich Feuer und Flamme. Denn ich stellte mir vor, dass dies ein großartiges Shooting werden würde. Aber das Tor war geschlossen. Es war ein riesiges Tor. Keine Möglichkeit reinzukommen. Ich sah bei Google nach und auch dort stand, dass es ab 7:30 Uhr geöffnet sein soll.

Wir warteten. 10 Minuten. 20 Minuten. Weitere 30 Minuten. Ich klingelte an verschiedenen Türen und tätigte einige Anrufe.

Eine weitere Stunde später war das Tor immer noch nicht aufgeschlossen. Mittlerweile war Personal vom Restaurant eingetroffen. Es bildete sich eine Autoschlange vor dem Tor von Leuten, die reinwollten. Clara war sauer. Ich auch. Und der Besitzer des Ferraris. Alle warteten.

Warten vor diesem Tor

Um 10:30 Uhr kam der Typ mit dem Schlüssel an. Er schloss das Tor auf, behielt sein Pokerface, kümmerte sich nicht um die lange Warteschlange und verschwand wieder.

Wir hatten den Parkplatz nicht mehr für uns allein. Ich machte ein paar Schnappschüsse, aber die Stimmung war dahin. Wir kamen nicht in den Flow. Ich wusste, das würde nicht Teil von Sublime werden.

Ich fühlte mich enttäuscht. Ein Shooting, auf das ich mich sehr gefreut hatte, war gerade gescheitert.

Ein Schnappschuss mit dem Ferrari
Hilfe! Ich brauche dringend einen Plan B, bitte!

Glücklicherweise gelang es mir, eine alternative Idee für das Shooting zu entwickeln. Anstatt draußen zu fotografieren, wechselten wir an eine Indoor-Location. Sie war wunderschön und da wir eine lange Pause eingelegt hatten (um Plan B umzusetzen), kam die Abendsonne durch die Fenster.

Es ist immer ein Vergnügen, schöne Möbel zu haben, wenn man drinnen arbeitet. Nicht nur ein Vergnügen, es ist gewissermaßen unverzichtbar, denke ich. Sowohl die Architektur als auch die Möbel, das gesamte Innendesign, tragen zur Stimmung der Fotografien bei. Sie lassen sie altmodisch oder modern aussehen.

Und mit dieser Location konnte ich verschiedene Aufnahmewinkel entdecken und ungewöhnliche Ideen entwickeln. Als ich diese beiden Sessel sah, bat ich Clara, sich zwischen die Armlehnen zu zwängen. Dank ihrer Flexibilität als Tänzerin funktionierte das. Und schon in der Kamera stellte ich mir dies als Doppelseite vor. Es sah so schön aus, ich war wieder begeistert.

Plan B hatte funktioniert.

Eine Doppelseite aus Sublime mit Clara

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