Von allen Shootings, die ich für mein neues Buch Sublime gemacht habe, war dies allerdings das komplizierteste. Ein reiner Albtraum in der Planung. Es war so schlimm, dass mir zeitweise tatsächlich der Gedanke kam, das Aktfotografieren aufzugeben.
Im Januar hatte ich das Auto in Frankfurt entdeckt. Ich hinterließ eine Notiz hinter den Scheibenwischern und glücklicherweise kontaktierte mich der Besitzer und wir vereinbarten ein Shooting.
Schnell fand ich ein blondes Model, das begeistert war, dieses Shooting mit mir zu machen. Ich buchte ihren Flug und das Hotel. Jetzt brauchte ich nur noch eine Location.
Um Genehmigungen bitten
Natürlich können Sie einfach irgendwohin mit einem Auto fahren und fotografieren. Aber wenn Sie die Bilder veröffentlichen möchten, ist es besser, eine Location-Freigabe zu haben. Und besonders beim Fotografieren von Aktaufnahmen ziehe ich es vor, dies auf privatem Gelände zu tun.
Der Autobesitzer war sehr hilfsbereit bei der Suche nach Locations. Wir einigten uns darauf, in einem Steinbruch in der Nähe von Frankfurt zu fotografieren. Aber die sagten aus Versicherungsgründen nein.
Kein Problem, es gibt ja noch mehr Steinbrüche. Also versuchte ich es bei drei weiteren. Alle lehnten ab.
Dann dachte ich, wir könnten das Auto in einen Hangar eines kleinen Flughafens fahren. Der zuständige Mitarbeiter der Fluggesellschaft stimmte zu, aber er musste beim Flughafenbesitzer um Erlaubnis bitten. Und der sagte nein. Wegen der involvierten Nacktheit.
Ich gebe nicht so leicht auf, also kontaktierte ich einen Immobilienverwalter, der eine große Villa mit Park in Frankfurt zum Verkauf hatte. Ich fragte, ob wir nur vor dem Haus fotografieren könnten. Sie riefen mich innerhalb von fünf Minuten zurück. Aber als sie die Details des Shootings erfuhren, erhielt ich ein weiteres (raten Sie mal): nein.
Nein, nein, nein...
Das lief nicht gut. Also musste ich neue Pläne machen. Und während ich dabei war, teilte mir das Model, das ich gebucht hatte, mit, dass sie keine Aktaufnahmen mehr machen würde. Aber das ist nun mal meine Art von Kunst. Ich bin kein Modefotograf. Also musste ich ihren Flug und das Hotel stornieren. Jetzt hatte ich ein Auto, aber kein Model und keine Location. Inzwischen war es Ende März und mir wurde klar, dass es noch nie so lange gedauert hatte, ein Shooting zu organisieren.
Ich kontaktierte zwei weitere Industrieunternehmen, die große Sandlager im Frankfurter Hafen haben. Die Assistentin, mit der ich telefonierte, war ganz begeistert, als sie vom DeLorean hörte. Aber der Chef gab mir ein weiteres „nein".
Gute Nachrichten, ich hatte ein neues Model gefunden. Maria aus Moskau. 23 Jahre alt, tolle Figur. Newcomer-Model. Also war ich motiviert, nach neuen Locations zu suchen.
Warum nicht die obersten Ebenen von Parkhäusern versuchen? Davon gibt es viele in und um Frankfurt. Also kontaktierte ich diese. Es dauerte nur Stunden, bis das erste davon mit der Antwort antwortete, die ich befürchtet hatte. Und nur einen Tag später erhielt ich einen Anruf von einem anderen Unternehmen, das viele Parkhäuser in Frankfurt besitzt. Der Manager sagte mir, sie würden ein Shooting nicht erlauben. Ich antwortete, das sei schade, aber natürlich ihre Entscheidung. Und ich hätte auch dafür bezahlt. Dann schrie mich dieser Typ durchs Telefon an: „Wir wollen das nicht!". Es war so lächerlich und ließ mich innerlich leer zurück.
Nach zwei weiteren negativen Antworten beschloss ich, damit aufzuhören. Es funktionierte auf diese Weise nicht. Also nahm ich mein Fahrrad und fuhr herum, um Orte unter Autobahnbrücken zu entdecken. Ich entdeckte einige coole Stellen und fuhr noch einmal dorthin, um einen Lichttest mit meinem eigenen Auto zu machen. Die Brücke gibt Schatten von oben, lässt aber Licht von den Seiten herein. Ziemlich schönes Licht zum Arbeiten. Endlich sah ich Licht am Ende des Tunnels!
Ich holte Jonas Skorpil mit ins Boot, der großartig im Drohnenfliegen ist. Er hat auch das Video von Maria gemacht, wie sie den DeLorean fährt.
Und das Shooting lief glatt und einfach. Ich hatte das Styling sorgfältig vorbereitet, von silbernen High Heels bis zu Unterwäsche und Katzenohren. Und ich kaufte ein Modell eines DeLorean.
Der DeLorean zieht viel Aufmerksamkeit auf sich, also wollte ich, dass Maria arrogant wirkt und abwesend aussieht wie ein Modemodel. Sie machte das sehr gut. Zwei Stunden später war das Shooting fertig. Ich war überglücklich mit den Bildern.