Three's a Crowd 🇺🇸 🇩🇪

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Recently at a shoot, I had to smile again. "Can my boyfriend be there?" the model asked me on the phone. Of course he can, but I already knew what would happen. After twenty minutes, she would be more focused on reading his reactions than following my directions.

 

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For years I've observed this phenomenon: A one-on-one shoot runs completely differently than one with an audience. As soon as a partner or friend is present, the dynamics fundamentally change.

The model loses focus, drifts off, becomes uncertain. Suddenly it's no longer just about the perfect image, but about the imagined expectations of the other person.

Don't get me wrong — sometimes a shoot should be exactly that: an event, a shared experience. Then it's about fun, shared moments, about being there together. That has its own charm and legitimacy.

But when we're talking about extraordinary photos, about those special moments that make the difference between a good and an outstanding image, then intimacy is essential. As a photographer, I need to create a space where my subject can feel completely free.

Models often restrict themselves long before their partner would even say anything. They censor their poses, their smile, their radiance — out of preemptive compliance. As if they were permanently seeing through the other person's eyes. This self-imposed control is the biggest enemy of authenticity in front of the camera.

In a one-on-one setting, however, a different kind of trust space emerges. No additional gazes, no imagined expectations, just two people who can fully engage in the creative process. This is where these magical moments happen, when someone is completely themselves, unfiltered, genuine.

Sometimes models ask me after a shoot in amazement:

How did you get this beautiful photo?

The answer is simple: I didn't do anything. They themselves allowed themselves to let go of all external expectations for a moment. That's the real magic of photography — capturing these fleeting moments when someone is completely themselves.

 


Drei sind einer zu viel

Kürzlich bei einem Shooting musste ich wieder schmunzeln. "Darf mein Freund dabei sein?", fragte mich das Model am Telefon. Klar darf er, aber ich wusste schon, was passieren würde. Nach zwanzig Minuten würde sie mehr damit beschäftigt sein, seine Reaktionen zu lesen als meine Anweisungen.

Seit Jahren beobachte ich dieses Phänomen: Ein Shooting zu zweit läuft völlig anders als mit Publikum. Sobald der Partner oder eine Freundin dabei ist, verändert sich die Dynamik grundlegend.

Das Model verliert den Fokus, schweift ab, wird unsicher. Plötzlich geht es nicht mehr nur um das perfekte Bild, sondern um die scheinbare Erwartung des anderen.

Verstehen Sie mich nicht falsch — manchmal soll ein Shooting genau das sein: ein Event, ein gemeinsames Erlebnis. Dann geht es um Spaß, um geteilte Momente, um das Dabei-Sein. Das hat seinen eigenen Charme und seine Berechtigung.

Aber wenn wir über außergewöhnliche Fotos sprechen, über diese besonderen Momente, die den Unterschied zwischen einem guten und einem herausragenden Bild ausmachen, dann braucht es Intimität. Dann muss ich als Fotograf einen Raum schaffen, in dem sich mein Gegenüber völlig frei fühlen kann.

Oft schränken sich die Models selbst ein, lange bevor der Partner überhaupt etwas sagen würde. Sie zensieren ihre Posen, ihr Lächeln, ihre Ausstrahlung — aus einem vorauseilenden Gehorsam heraus. Als würden sie permanent durch die Augen des anderen sehen. Diese selbst auferlegte Kontrolle ist der größte Feind der Authentizität vor der Kamera.

Im 1:1-Setting hingegen entsteht eine andere Art von Vertrauensraum. Keine zusätzlichen Blicke, keine vorgestellten Erwartungen, nur zwei Menschen, die sich ganz auf den kreativen Prozess einlassen können. Hier entstehen diese magischen Momente, wenn jemand völlig bei sich ist, unverstellt, echt.

Manchmal fragen mich Models im Nachhinein erstaunt:

Wie hast Du dieses tolle Foto von mir gemacht?

Die Antwort ist einfach: Ich habe gar nichts gemacht. Sie selbst haben sich erlaubt, für einen Moment alle äußeren Erwartungen (und Erwartungserwartungen) loszulassen. Das ist der eigentliche Zauber der Fotografie, diese flüchtigen Augenblicke einzufangen, in denen jemand ganz bei sich selbst ist.

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