The Doll Mothers of Instagram 🇺🇸 🇩🇪

The Doll Mothers of Instagram 🇺🇸 🇩🇪

Recently, I was at a photo shoot with Alina when she told me a story so bizarre that it could only have come from the internet. You know, that place where people spend their days trying to redefine the boundaries of good taste.

 

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"They're feeding dolls," she said casually while changing her T-shirt, clearly annoyed by what kept showing up in her feed. At first, I thought I'd misheard her and didn't quite understand what she was trying to tell me.

What Alina shared with me between sips of already cold coffee was this: On Instagram, there are women — let's call them "the doll mothers" for simplicity's sake — who have a small problem. They want to show their breasts (for artistic reasons, naturally), but they're not allowed to. Instagram, that great digital virtue guardian, deletes bare nipples faster than you can say "OnlyFans".

Now you might think: tough luck. But evolution didn't equip humans with oversized brains for nothing. And so someone — probably during a sleepless night or after their third gin and tonic — had an epiphany: Babies! Or rather: plastic babies!

These Reborn Babies that Alina mentions are a chapter unto themselves. They're dolls that look so real that even my mother would initially mistake them for actual infants. And my mother raised three children, mind you. These things cost about as much on Etsy as a decent suit at C&A.

Anyway, this developed into a fascinating cat-and-mouse game with Instagram's algorithms. The artificial intelligence now faced a problem that would have even made Kant scratch his head: If a woman pretends to breastfeed a doll that looks like a real baby — is that a nursing mother (allowed) or a scantily clad lady (forbidden)?

While the servers were still smoking, business flourished. The "nursing mothers" busily linked their OnlyFans profiles, and the viewers… well, the viewers did whatever viewers do when they see a woman pretending to nurse a doll.

The end of the story is as predictable as a "Tatort" on Sunday evening: Eventually, the penny dropped at Instagram. Probably when an intern was scrolling through their feed during lunch break and choked on their quinoa sandwich.

You've probably already checked the calendar and noticed: Today is April 1st. And now you're probably expecting the usual "April Fools!" followed by a wink and the revelation that this story is obviously made up. But that's not coming.

Because sometimes reality is so absurd that it puts even the most creative April Fools' jokes to shame. This story is one hundred percent true. Crazy, right? Perhaps next time something seems too bizarre to be true, we should remember: On the internet, every day is a bit like April Fools' Day.

 


Die Puppenmütter von Instagram

Neulich saß ich mit Alina beim Fotoshooting, als sie mir eine Geschichte erzählte, die so bizarr ist, dass sie nur aus dem Internet stammen kann. Dort, wo Menschen tagein, tagaus versuchen, die Grenzen des guten Geschmacks neu zu definieren.

"Die stillen Puppen", sagte sie beiläufig, während sie ihr T-Shirt wechselte. Ich dachte zunächst an eine Netflix-Serie und verstand nicht recht, was sie mir sagen wollte.

Was Alina mir da zwischen zwei Schlucken bereits kalt gewordenen Kaffees berichtete, war Folgendes: Auf Instagram gibt es Frauen — nennen wir sie der Einfachheit halber "die Puppen­mütter" — die haben ein kleines Problem. Sie möchten gerne ihre Brüste zeigen (aus künst­lerischen Gründen, versteht sich), dürfen das aber nicht. Instagram, dieser große digitale Tugend­wächter, löscht nämlich schneller nackte Brust­warzen, als man "OnlyFans" sagen kann.

Nun könnte man denken: Pech gehabt. Aber die Evolution hat uns Menschen nicht umsonst mit einem über­großen Gehirn ausge­stattet. Und so kam irgend­jemandem — vermutlich während einer schlaf­losen Nacht oder nach dem dritten Gin Tonic — die Erleuchtung: Babys! Beziehungs­weise: Plastikbabys!

Diese Reborn Babies, von denen Alina spricht, sind ein Kapitel für sich. Es sind Puppen, die so echt aussehen, dass selbst meine Mutter sie zunächst für echte Säug­linge halten würde. Und meine Mutter hat immer­hin drei Kinder groß­gezogen. Die Dinger kosten auf Etsy etwa so viel wie ein anständiger Anzug bei C&A.

Jedenfalls entwickelte sich daraus ein faszi­nierendes Katz-und-Maus-Spiel mit den Instagram-Algorithmen. Die künst­liche Intelligenz stand nun vor einem Problem, das selbst Kant ins Grübeln gebracht hätte: Wenn eine Frau vorgibt, eine Puppe zu stillen, die aussieht wie ein echtes Baby — ist das dann eine stillende Mutter (erlaubt) oder eine leicht bekleidete Dame (verboten)?

Während die Server noch rauchten, florierte das Geschäft. Die "Stillenden" verlinkten fleißig ihre OnlyFans-Profile, und die Zuschauer… nun ja, die Zuschauer taten, was auch immer Zuschauer so tun, wenn sie eine Frau sehen, die vorgibt, eine Puppe zu stillen.

Das Ende der Geschichte ist so erwartbar wie ein "Tatort" am Sonntag­abend: Irgendwann fiel bei Instagram der Groschen. Vermutlich, als ein Praktikant während seiner Mittags­pause durch seinen Feed scrollte und sich an seinem Quinoa-Sandwich verschluckte.

Sie haben vermutlich längst auf den Kalender geschaut und festgestellt: Heute ist der 1. April. Und jetzt erwarten Sie wahr­scheinlich das übliche 'April, April!', gefolgt von einem Augen­zwinkern und der Aufklärung, dass diese Geschichte natür­lich frei erfunden ist. Aber genau das kommt nicht.

Denn manchmal ist die Realität so absurd, dass sie selbst die kreativsten April­scherze in den Schatten stellt. Diese Geschichte ist zu hundert Prozent wahr. Irre, oder? Vielleicht sollten wir uns das nächste Mal, wenn uns etwas zu verrückt erscheint, daran erinnern: Im Internet ist jeden Tag ein bisschen 1. April.

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