Keine Angst vor der Monitorkalibrierung

Keine Angst vor der Monitorkalibrierung

Heute Morgen saß ich wieder mal vor meinem Eizo ColorEdge Monitor und kämpfte mit der Farbkalibrierung. Sie kennen das vielleicht: Man schaut sich dasselbe Foto in verschiedenen Programmen an und plötzlich sieht es überall anders aus. Mein Labor belichtet in sRGB aus, also sollte das doch eigentlich kein Hexenwerk sein, die Kallibrierung hinzubekommen.

Lesezeit: 2 Min.

Nach einigem Fummeln hatte ich dann tatsächlich meinen Zen-Moment: Alle Farben synchron, präzise, professionell. Zumindest bis die Sonne durch mein Bürofenster schien und die ganze Chose wieder auf den Kopf stellte.

So geht's richtig

Falls Sie sich auch durch den Einstellungsdschungel kämpfen, hier meine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Überspringen Sie Schritt 1, falls Sie keinen Eizo Monitor mit integrierter Kallibrierung besitzen.

  1. ColorNavigator starten und kalibrieren
    - Helligkeit: 120 cd/m²
    - Weißpunkt: 6500K (D65)
    - Ziel: sRGB
    - Gamma und Farbraum: sRGB
  2. Windows-Einstellungen optimieren
    - "Farbe für Apps automatisch verwalten" aktivieren
    - Farbprofil auf das vom Monitor erzeugte einstellen
    - HDR deaktivieren
    - Nachtmodus ausschalten
  3. Photoshop und Browser anpassen
    - In Photoshop: sRGB IEC61966-2.1 als Arbeitsfarbraum
    - In Chrome: chrome://flags in die Adresszeile eingeben, "Force color profile" suchen und auf sRGB setzen

Übrigens: Einen guten ersten Check, ob alles stimmt, bietet der EIZO Monitor Test.

Früher dachte ich immer, Apple hätte in Sachen Farbe die Nase vorn. Aber eigentlich geht es bei Windows genauso gut — man muss nur wissen, wo die Regler versteckt sind. Ein kalibrierter Monitor ist wie ein gut eingestelltes Instrument, nur dass wir statt Tönen eben Farben stimmen. Und die müssen genau wie Töne stimmen.

Der perfekte Workflow existiert natürlich nur im Labor. Im echten Büroleben schwankt das Licht, die Jalousien knarzen, und manchmal sitzt man einfach ungünstig.

Mein Tipp nach diesem Vormittag voller Farb-Experimente? Investieren Sie in einen guten Monitor, nutzen Sie die Kalibrierungssoftware und akzeptieren Sie, dass draußen manchmal einfach die Sonne scheint. Die leicht reduzierten Farben nach der Kalibrierung mögen anfangs ernüchternd wirken — aber hey, lieber ehrlich als künstlich übersättigt.

Und wenn Sie das nächste Mal Ihre Monitorkalibrierung angehen: Atmen Sie tief durch und haben Sie keine Angst. Es funktioniert mit diesen Schritten zuverlässig.

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