Deshalb war ich regelrecht begeistert, als Adobe mir vor ein paar Wochen quasi heimlich eine kleine Wundertüte untergejubelt hat. Versteckt in Camera RAW, bei der Profil-Auswahl, lauert nämlich seit neuestem eine Funktion namens "Adaptive Color". Klingt wie Marketing-Geschwurbel, ist aber tatsächlich ziemlich clever.
Das Ding macht im Grunde das, was ich normalerweise in fünf manuellen Schritten erledige: Es analysiert das Bild und passt Farben, Kontraste und Belichtung automatisch an. Und — hier kommt der Clou — es funktioniert verdammt gut. Zumindest bei allem, was nicht komplett gegen das Licht geschossen wurde. Denn dann versucht "Adaptive Color" krampfhaft, aus den ausgefressenen Highlights noch irgendwas zu retten.
Aber für die schnelle Bildkontrolle zwischendurch? Genial. Schneller als Capture One zu öffnen und definitiv entspannter als das ewige Regler-Gehampel. Manchmal sind es ja die kleinen Dinge im Leben.
Apropos Capture One: Die haben auch nicht geschlafen und mir kürzlich eine neue "Retouch"-Funktion vor die Nase gesetzt. Quasi Beauty-Retusche per Schieberegler. Direkt im RAW-Entwickler. Haut glätten, Augenringe wegzaubern, Textur hinzufügen (damit das Gesicht nicht aussieht wie ein Babypopo) und sogar Gesichtskonturen modellieren. Alles automatisch, alles stapelbar.
Toll, dachte ich mir. Endlich mal was Praktisches für uns Fotografen, die nicht stundenlang in Photoshop herumschrauben wollen. Bis mir dann auffiel: Das funktioniert nur bei Gesichtern. Als Aktfotograf brauche ich aber die gesamte Haut am ganzen Körper bearbeitet, nicht nur das Gesicht. Eine kleine Enttäuschung.
Trotzdem bin ich dankbar für diese kleinen Fortschritte. Denn auch wenn sie nicht alle meine Probleme lösen, sie machen zumindest einen Teil meines Workflows entspannter. Und das ist ja auch schon was wert, oder?