The Eternal Dance Around Payment 🇺🇸 🇩🇪

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In the photography scene, they're more common than velvet boxes at wedding photographers: self-proclaimed masters who consider their work priceless — but prefer to pay with "exposure" rather than euros.

 

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This will be a great addition to your portfolio!

Ah yes, that phrase. It sounds about as convincing as "The shoot will take two hours max" or "The location is easy to find." It's the faithful harbinger of what inevitably follows: "Payment? No, but you'll get the photos!" Really? The photos? From my own shoot? How generous!

Do you know this species of photographer too? The ones whose ego is bigger than their longest focal length, who consider themselves undiscovered geniuses of visual composition, but disappear faster than a battery in sub-zero temperatures at the mention of "model fees"?

The calculation is actually as simple as a pinhole camera's shutter: if you want professional services, you need to handle them professionally. Nobody tells their dentist: "Hey, do some drilling! Payment? Nah, but you can use my teeth as a reference in your Instagram story!"

Of course, mutual favors among creatives exist. The good old time-for-print approach has its place — when both sides benefit and this is clearly communicated from the start. I occasionally do such projects myself.

But when I book a model for a job, it's not a friend request — it's a business relationship.

The other side of the coin: Currently, I'm witnessing a real surge in fee expectations. Newcomer models quote hourly rates that would make even a beauty surgeon in Monaco seem modest. Apparently, there's only a fine line between "exposure" and delusions of grandeur.

My position is clear: When I book a model, I pay a fair fee. This isn't about generosity — it's about professionalism and respect. At the same time, I expect a more realistic assessment of one's market value than "I once held a handbag for the camera."

Perhaps we should all take a step back (further than when photographing an extended family) and ask ourselves: What really makes us who we are? Is it really the number of zeros on the invoice? Or isn't it rather the quality of our work, reliability, and yes, how we treat each other?

At the end of the day, we're all doing the same thing: creating images. And they only turn out truly good when everyone involved works together with respect and as equals — not when someone photographs from atop the ladder of their own overestimation.

Whether that's worth 50, 100, or 200 euros per hour? Everyone must decide that for themselves. But one thing is certain: good work has its price — on both sides of the camera.

 


Der ewige Tanz ums Honorar

In der Fotografie-Szene gibt es sie häufiger als Samtboxen bei Hochzeitsfotografen: Die selbsternannten Meister, die ihre Arbeit für unbezahlbar halten, aber selbst lieber mit "Exposure" als mit Euro bezahlen.

Das wird eine super Bereicherung für Dein Portfolio!

Ach ja, dieser Satz. Er klingt in etwa so überzeugend wie "Das Shooting dauert höchstens zwei Stunden" oder "Die Location ist ganz leicht zu finden". Er ist der treue Vorbote dessen, was unweigerlich folgt: "Bezahlung? Nein, aber dafür bekommst du ja die Bilder!" Tatsächlich? Die Bilder? Von meinem Shooting? Wie großzügig!

Kennen Sie diese Spezies Fotograf auch? Die, deren Ego größer ist als ihre längste Brennweite, die sich für die unentdeckten Genies der Bildgestaltung halten, aber beim Wort "Modellhonorar" schneller verschwinden als ein Akku bei Minusgraden?

Dabei ist die Rechnung eigentlich so simpel wie der Verschluss einer Lochkamera: Wer professionelle Leistung möchte, muss auch professionell damit umgehen. Beim Zahnarzt sagt ja auch keiner: "Hey, bohren Sie mal! Bezahlen? Nö, aber Sie können meine Zähne ja als Referenz in Ihre Instagram-Story packen!"

Natürlich gibt es sie, die gegenseitigen Gefallen unter Kreativen. Das gute alte Time-for-Print hat durchaus seine Berechtigung — wenn beide Seiten davon profitieren und das auch von vornherein klar kommuniziert wird. Solche Projekte mache ich ja auch gelegentlich.

Aber wenn ich ein Modell für einen Auftrag buche, dann ist das keine Freundschaftsanfrage, sondern ein Geschäftsverhältnis.

Die andere Seite der Medaille: Derzeit erlebe ich einen regelrechten Höhenflug bei den Honorar­vorstellungen. Da kommen Newcomer-Models und nennen Stundensätze, bei denen selbst ein Schönheits­chirurg in Monaco bescheiden wirkt. Zwischen "Exposure" und Größenwahn liegt offenbar nur ein schmaler Grat.

Meine Position ist klar: Wenn ich ein Modell buche, dann zahle ich auch ein faires Honorar. Das hat nichts mit Großzügigkeit zu tun, sondern mit Professionalität und Respekt. Gleichzeitig erwarte ich aber auch eine realis­tischere Einschätzung des eigenen Marktwerts als "Ich hab schon mal eine Handtasche in die Kamera gehalten".

Vielleicht sollten wir alle mal einen Schritt zurücktreten (und zwar weiter als beim Gruppenfoto einer Großfamilie) und uns fragen: Was macht uns eigentlich zu dem, was wir sind? Ist es wirklich die Anzahl der Nullen auf der Rechnung? Oder ist es nicht vielmehr die Qualität unserer Arbeit, die Zuverlässigkeit und ja, auch die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen?

Am Ende des Tages machen wir nämlich alle das Gleiche: Wir erschaffen Bilder. Und die werden nur dann wirklich gut, wenn alle Beteiligten mit Respekt und auf Augenhöhe zusammenarbeiten und nicht einer von der Leiter seiner Selbst­über­schätzung herab fotografiert.

Ob das nun 50, 100 oder 200 Euro pro Stunde wert ist? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber eines ist sicher: Gute Arbeit hat ihren Preis — auf beiden Seiten der Kamera.

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