Feminism 🇺🇸 🇩🇪

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In terms of my photography, I also deal with role stereotypes and social issues around the zeitgeist. I describe myself as a feminist. Rarely have discussions on the subject been so wild as in the current time.

 

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I often can't keep up with that. When it comes to topics like Cultural Appropriation (e.g. white people, who wear dreadlocks) or an exaggerated gendering (am I allowed to say that?), when a non-white person has to be called BiPoc (Black indigenous People of Color) in a politically correct way or I myself am confronted with Cancel Culture, then I am simply confused. And it makes me think.

Can I be a feminist as a man?

Feminism advocates for equality for all people, against sexism, and against discrimination against women.

I subscribe to that.

Feminism does not mean that men are emasculated. On the contrary, men are also allowed to cry and don't have to take on the role of the strong head of the family and provider.

And already with this topic it becomes difficult — the picture of the strong man. This image has been so deeply ingrained in us for generations that it's hard to let go. As a male, I feel the need to protect females.

It's in my nature (is it really?). I, too, think muscles are great. Being successful also appeals to me.

Personally, I don't need symbols like a big car or a fat watch on my wrist to mark me as a strong man. But many men need this to communicate their status. And many women demand it as well.

We are all different. And that's a good thing.

Equal treatment does not mean that we can't be different!

We have different interests and I feel it is wrong to want to force one's own opinion on others. Everything always under the reservation that the own action does not harm others.

What does this have to do with nude photography?

When it comes to media representations of my work, I'm sometimes confronted with the question of whether it's still contemporary to present a naked woman with a car, for example. Or to produce a workshop calendar with lightly dressed ladies.

These are legitimate questions! Not everything that was good in the past is still good today. And not everything that was good in the past is bad today.

Some say that this objectifies women and degrades them as decorative accessories. That makes me sick.

Because then I feel misunderstood. I am a great admirer of women and I celebrate female beauty. So it's really only about art.

This can sometimes be objectifying in its representation, like for example also old Greek statues are, but it remains a tribute to female beauty.

My models take on a role in a shoot. I do not photograph documentary works about the personality or destiny of these women.

For the most part, I don't even know them and know very little about them. The models are like actresses embodying a role.

The weaker sex is the stronger — because of the weakness of the stronger for the weaker.

Greta Gabo

Therefore, what I show is never real. Even if it is supposed to look real. I tell a story for the inner cinema. Strictly speaking, the viewer tells himself the story and it is for each of us a little different.

In terms of seduction and eroticism, it's about a game. A game of female control over male instinct. It's about surprising, flirting and seduction as much as it is about celebrating one's own body and sexuality.

A man's imagination is a woman's best weapon.

Sophia Loren

If I am accused of showing a role model of a woman who only shows herself lasciviously because men demand it of her, I find this accusation crotesque.

I do not persuade anyone to undress in front of my camera (And I have also photographed a calendar with naked men once).

Photo shoots happen on a voluntary basis and I demand in return that women must also have the right to present themselves erotically without being pigeonholed for it.

That, too, is feminism for me.

Don't let it get you down, be bold and wild and wonderful.

Astrid Lindgren

 


Feminismus

In Bezug auf meine Fotografie beschäftige ich mich auch mit Rollenstereotypen und sozialen Themen rund um den Zeitgeist. Ich bezeichne mich dabei selbst als Feminist. Selten waren die Diskussionen zu diesem Thema so hitzig wie aktuell.

Ich komme da oft nicht mehr mit. Wenn es um Themen wie Kulturelle Aneignung geht (z.B. weiße Menschen, die Dreadlocks tragen) oder um ein übertriebenes Gendern (darf ich das so sagen?), wenn eine nicht-weiße Person in politisch korrekter Weise als BiPoc (Black indigenous People of Color) bezeichnet werden muss oder ich selbst mit Cancel Culture konfrontiert werde, dann bin ich einfach nur noch verwirrt. Und es bringt mich zum Nachdenken.

Kann ich als Mann ein Feminist sein?

Feminismus setzt sich für Gleichberechtigung aller Menschen ein, gegen Sexismus und gegen die Diskriminierung von Frauen.

Dazu bekenne ich mich.

Feminismus bedeutet nicht, dass Männer entmannt werden. Im Gegenteil, Männer dürfen auch weinen und müssen nicht die Rolle des starken Familienoberhauptes und Versorgers übernehmen.

Und schon bei diesem Thema wird es schwierig — das Bild des starken Mannes. Dieses Bild ist seit Generationen so tief in uns verwurzelt, dass es schwer ist, es loszulassen. Als Mann spüre ich das Bedürfnis, Frauen zu beschützen.

Es liegt in meiner Natur (tut es das wirklich?). Auch ich finde Muskeln toll. Erfolgreich zu sein spricht mich ebenfalls an.

Ich persönlich brauche keine Symbole wie ein großes Auto oder eine dicke Uhr am Handgelenk, um mich als starken Mann zu kennzeichnen. Aber viele Männer brauchen das, um ihren Status zu kommunizieren. Und viele Frauen ticken genauso.

Wir sind alle verschieden. Und das ist gut so.

Gleichbehandlung bedeutet nicht, dass wir nicht unterschiedlich sein können!

Wir haben unterschiedliche Interessen und ich finde es falsch, anderen die eigene Meinung aufzwingen zu wollen. Alles immer unter dem Vorbehalt, dass das eigene Handeln anderen nicht schadet.

Was hat all das überhaupt mit Aktfotografie zu tun?

Wenn es um mediale Darstellungen meiner Arbeit geht, werde ich manchmal mit der Frage konfrontiert, ob es noch zeitgemäß ist, beispielsweise eine nackte Frau mit einem Auto zu präsentieren. Oder einen Werkstattkalender mit leicht bekleideten Damen zu produzieren.

Das sind berechtigte Fragen! Nicht alles, was früher gut war, ist heute noch gut. Und nicht alles, was früher gut war, ist heute schlecht.

Manche sagen, dass dies Frauen objektifiziert und sie zu dekorativen Accessoires degradiert. Das macht mich sauer.

Denn dann fühle ich mich missverstanden. Ich bin ein großer Bewunderer von Frauen und ich zelebriere weibliche Schönheit. Es geht also wirklich nur um Kunst.

Diese kann in ihrer Darstellung manchmal objektifizierend sein, wie es zum Beispiel auch alte griechische Statuen sind, aber es bleibt dennoch eine Hommage an die weibliche Schönheit.

Meine Models übernehmen bei einem Shooting eine Rolle. Ich fotografiere keine dokumentarischen Arbeiten über die Persönlichkeit oder das Schicksal dieser Frauen.

Ich kenne sie größtenteils nicht einmal und weiß sehr wenig über sie. Die Models sind wie Schau­spielerinnen, die eine Rolle verkörpern.

Das schwache Geschlecht ist das stärkere — wegen der Schwäche des Stärkeren für das Schwächere.

Greta Gabo

Daher ist das, was ich zeige, nie real. Auch wenn es real aussehen soll. Ich erzähle eine Geschichte für das Kopfkino. Genau genommen erzählt sich der Betrachter die Geschichte selbst und sie ist für jeden von uns daher ein wenig anders.

In Bezug auf Verführung und Erotik geht es um ein Spiel. Ein Spiel der weiblichen Kontrolle über den männlichen Instinkt. Es geht genauso um Überraschung, Flirten und Verführung wie um das Feiern des eigenen Körpers und der Sexualität.

Die Phantasie des Mannes ist die stärkste Waffe einer Frau.

Sophia Loren

Wenn mir vorgeworfen wird, ich würde ein Frauenbild zeigen, das sich nur lasziv präsentiert, weil Männer es von ihr verlangen, finde ich diesen Vorwurf grotesk.

Ich überrede niemanden, sich vor meiner Kamera auszuziehen (Und ich habe auch schon einmal einen Kalender mit nackten Männern fotografiert).

Meine Fotoaufnahmen geschehen immer auf freiwilliger Basis und ich fordere im Gegenzug, dass Frauen (in diesem Fall die Models, mit denen ich arbeite) auch das Recht haben müssen, sich erotisch zu präsentieren, ohne dafür in eine Schublade gesteckt zu werden.

Auch das ist für mich Feminismus.

Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar.

Astrid Lindgren

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